Mauerbienenzucht

Wildbienen sind hervorragende Bestäuber im Obstbau, der Gemüse- und Saatgutproduktion. Auch in Gewächshäusern lassen sich z.B. Mauerbienen hervorragend einsetzen.
Der Betreiber dieser Seite hat ein praxistaugliches Zuchtsystem entwickelt, welches leicht und verlässlich in der Bestäubung einsetzbar ist. Hier soll die Zucht der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis, früherer Name Osmia rufa) sowie der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) in Nistblöcken kurz vorgestellt werden. Detailliertere Informationen zur Mauerbienenzucht und zum Einsatz als Bestäuber finden Sie im Handbuch der Mauerbienenzucht, das Sie kostenlos herunterladen können.

Download-Link: Handbuch der Mauerbienenzucht

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Die speziell für Rote und Gehörnte Mauerbienen entwickelten Nistblöcke bestehen aus übereinander gestapelten Nistbrettern. Oben ist ein Deckbrettchen angebracht. Der gesamte Block wird mittels eines Zurrgurtes zusammengehalten.

Nistbretter_01

Die Nistbretter haben jeweils 10 Fräsungen, welche die Niströhren für die Mauerbienen darstellen.

Nisthilfen_Obstreihe

Die Nistblöcke müssen regensicher aufgestellt werden. Im Freiland haben sich handelsübliche Mörtelwannen bewährt. Diese können direkt in Obstbaumreihen integriert werden oder an Hecken oder Gebäuden aufgestellt werden. Zum Schutz vor Vögeln sollte an der Vorderseite Kückendraht installiert werden.

Nisthilfen_Dach

Ideal ist die Aufstellung der Mörtelwannen auf einem Flachdach. Hier entstehen keine Komplikationen durch Spritzungen in der Obstreihe. Die Nistblöcke können in den Mörtelwannen mit den Öffnungen nach vorn oder zur Seite aufgestellt werden. Viele Bienen bevorzugen den geschützteren seitlichen Eingang.

Mauerbienenstand_01

Wer viele Nisthilfen aufstellen will, kann diese sehr gut in Regalen aufstellen. Für ein Regendach muss immer gesorgt sein. Rechts oben im Bild ist ein Pappkarton zu sehen. Hierin werden im Frühjahr die Kokons der Bienen aus dem Vorjahr zum Schlupf ausgebracht. Flache Kisten eignen sich am besten. Die Kokons sollten zum Schlupf nie in mehr als 2 Lagen übereinander liegen.

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Die bunte Farbe an den Nisthilfen kann den Bienen eine bessere Orientierung bieten. In eigenen Versuchen war allerdings kein Unterschied sichtbar. Sie können Ihre Nisthilfen aber nach eigenem Geschmack bemalen - schaden kann es auf jeden Fall nicht.
Das Material unserer Nistblöcke ist sehr haltbar, die Nisthilfen sind damit viele Jahre lang einsetzbar. Dieser Nistblock ist das 7. Jahr im Einsatz und wird sicher noch einige Jahre gute Dienste leisten.

 

Video: Rote Mauerbienen (Osmia bicornis) und Gehörnte Mauerbienen (Osmia cornuta) fliegen an Nistblöcken.

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Geöffneter Nistblock. Während der Flugzeit der Mauerbienen versorgt jedes Weibchen sein eigenes Nest. Jeder Fräsgang wird also von einem Weibchen mit Pollen und Nektar gefüllt. In jede Zelle wird ein Ei gelegt.

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Etwa 6 Wochen nach Anlage der Brutzellen haben die Larven den Nahrungsvorrat aufgefressen und sich einen Kokon gesponnen. In diesem Kokon verpuppen sich die Larven und entwickeln sich bis zum Spätsommer zur fertigen Biene.
Wenn alle Nistgänge gut belegt sind, können sich aus einem Nistbrett rund 100 Bienen entwickeln.

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Um Parasiten keine Chance zu geben, haben Sie mit den Nistblöcken 2 Möglichkeiten. Sie können die Nisthilfen im Herbst öffnen und die sichtbaren Parasiten (genauere Infos zu Parasiten im Handbuch) entfernen und die Bienenkokons in den Nisthilfen lassen. Oder Sie entfernen mit einer flachen Pinzette alle Kokons und Baumaterialien aus den Nistbrettern. Diese können danach mit einer Bürste geputzt werden und im kommenden Jahr erneut  verwendet werden. Die entnommenen Bienenkokons werden von Parasiten und Pollenresten befreit,  gesiebt und dann in Pappkartons im Kühlschrank oder in einem trockenen Schuppen bei kalten Außentemperaturen bis zum Frühjahr aufbewahrt. (Vorsicht vor Mäusen und Vögeln!)

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Wenn es im Frühjahr wieder wärmer wird, kann man die Nisthilfen wieder draußen aufstellen. Die Kokons werden in flachen Kartons mit einigen Schlupflöchern regensicher in direkter Umgebung der Nisthilfen ausgebracht. Wenige Tage später kann man das Schlüpfen der nächsten Generation von Mauerbienen erleben.
Im rechten Bild ist der Schlupfkarton mit einigen Löchern in einem Regal direkt über den Nistblöcken ausgebracht.

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Versandkarton von www.bienenhotel.de für den Versand von Kokons. Bei bis zu 100 Kokons kann dieser Karton gleich als Schlupfgefäß genutzt werden. Dazu bohrt man einfach mit einem Bleistift mehrer Löcher in die Seiten oder den Deckel und platziert die geschlossene Schachtel regensicher in die direkte Nähe der Nisthilfen.

 

Video: Schlupf der ersten Männchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) aus Schlupfgefäß.

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